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Preisverleihung 2024

Logo Stuttgarter Moderationspreis

Vier Moderator:innen wurden am 27. Juni 2024 bei einer feierlichen Veranstaltung im SpardaWelt Eventcenter ausgezeichnet. 220 journalistische Moderator:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten sich um die mit 6.000 Euro dotierten Preise beworben. Der Honorarprofessor der Hochschule der Medien (HdM) und Pate des Stuttgarter Moderationspreises, Prof. Ingo Zamperoni, hat die Trophäen überreicht. Der Stuttgarter Moderationspreis rückt die journalistischen Kompetenzen in moderierten Bewegtbild- oder Audioformaten auf allen Plattformen und Kanälen in den Mittelpunkt. Er wird vom Institut für Moderation (imo) an der Hochschule der Medien in Stuttgart (HdM) ausgelobt. Ein Sonderpreis – von HdM-Studierenden bestimmt – würdigt eine Moderation aus Baden-Württemberg. Der Stuttgarter Moderationspreis wird ermöglicht durch die Förderung der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Der Preisverleihung schließt sich ein Fachtag an der Hochschule der Medien an, in dem Themen aus dem Bereich der journalistischen Moderation vertieft werden.

Die Preisträgerinnen und Preisträger sind (alle Fotos: Nikolaus Frielitz):

Preisträger:innen

Nicole Franz mit Ingo Zamperoni

Kategorie “Journalistische Qualität in der Moderation”
Moderatorin: Nicole Franz
Titel: Hakenkreuz, Hitlergruß und Rechtsrocksongs – Rechtsextrem auf TikTok
Format: YouTube: MDR Investigativ // ARD Mediathek
Sender: rbb, WDR und SWR
Begründung der Jury:
Es erfordert Mut, als junge Journalistin für dieses Thema Gesicht zu zeigen. Die Dokumentation ist sehr gut recherchiert, umfasst verschiedene Perspektiven auf das Thema und macht die Relevanz eindrücklich klar. Nicole Franz ist selbst Teil der Zielgruppe. Ihr gelingt es, für diese zu vermitteln und sich gleichzeitig auch an Menschen zu richten, die gar kein TikTok haben.

Shanli Anwar mit Ingo Zamperoni

Kategorie “Public Value in der Moderation”
Moderatorin: Shanli Anwar
Titel: Iran im Herzen
Format: Cosmo-Video-Podcast
Sender: WDR Cosmo
Begründung der Jury:
Der Moderatorin gelingt der multiperspektivische Blick auf die Situation im Iran. Dabei wird immer ein Bezug zu Deutschland hergestellt und vermittelt, warum es für die Zuschauer:innen oder Hörer:innen hierzulande relevant ist. Die Moderatorin agiert trotz unfassbarer Fakten ruhig und mitfühlend mit ihren Gesprächsgäst:innen. Sie ist eine aktive Zuhörerin, Fragestellerin und Übersetzerin für die Zielgruppe.

Jason Giuranna mit Ingo Zamperoni

Kategorie “Präsentation, Sprache und Innovation in der Moderation”
Moderator: Jason Giuranna
Titel: Jason und die Haustiere: Quarterhorse
Format: Fernsehsendung
Sender: Bayerischer Rundfunk
Begründung der Jury:
Jason Giurannas Moderation ist eine authentische Präsentation auf Augenhöhe mit der sehr jungen Zielgruppe. Er vermittelt Nähe durch das Zeigen von Emotionen. Das Format zeugt von Mut. Es ließ die YouTube- Viewzahlen der Serie trotz unüblicher Präsentation nicht einbrechen ließ. Das lag sicher auch an der beeindruckenden Moderation.

Stève Hiobi mit Ingo Zamperoni

Kategorie “Sonderpreis Baden-Württemberg”
Moderator: Stève Hiobi
Titel: Dein Bruder Steve
Format: Instagram-Reels
Sender: SWR
Begründung der Studierenden:
Stève Hiobi vermittelt in seiner klaren und ruhigen Sprechweise Informationen, Nachrichten und Hintergründe rund um die Länder des afrikanischen Kontinents. Dabei präsentiert er Fakten und persönliche Meinungen auf verständliche und unterhaltsame Weise – passend zu seiner jungen Zielgruppe. Jugendliche, die sonst nur schwer mit Nachrichten zu erreichen sind, erhalten von ihm Einordnungen historischer und aktueller Ereignisse und Wissen über die Kultur afrikanischer Länder. Seine Posts zeichnen sich durch gute Recherchearbeit, transparente Quellen und einen hohen Public Value aus.

Jury und Organisator:innen des Stuttgarter Moderationspreises

Mitglieder der Jury waren: Katrin-Anna Firle, Head of Content Digitale Formate Rheinland-Pfalz, Südwestrundfunk (SWR); Thomas Lückerath, CEO und Chefredakteur DWDL.de; Aycha Riffi, Leitung Grimme-Akademie; Prof. Dr. Wolfgang Schweiger, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft Universität Hohenheim; Laura Terberl, Leiterin Audio und Video, Süddeutsche Zeitung, Podcasterin.
Auf dem Foto v.l.n.r: Prof. Ingo Zamperoni, Prof. Dr. Wolfgang Schweiger, Thomas Lückerath, Laura Terberl, Prof. Stephan Ferdinand, Johannes Meyer.

Mitschnitt der Preisverleihung am 27. Juni 2024

Fachtag

„Zukunft der Moderation“ an der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM):
Von Avataren, Honoraren und Formaten

Wie können journalistische Modertor:innen mit ihren Formaten im Netz punkten? Wie werden  Moderationshonorare richtig verhandelt? Und ist die Moderator:in der Zukunft ein Avatar? Diese Fragen diskutierte die Moderationsbranche mit Expert:innen beim Fachtag „Zukunft der Moderation“ am 28. Juni 2024 in der Hochschule der Medien Stuttgart.

Das Programm

Der Fachtag startete um 10 Uhr im Audimax der Hochschule der Medien. Das erste Podium widmete sich der Frage: „Für die Follower oder für die Redaktion? Wo journalistische Moderator:innen mit ihren Formaten punkten“. Der Hintergrund: Immer stärker schneiden Programmmacher:innen ihre Sendungen und Formate auf Moderatoren zu. In sozialen Netzwerken sind journalistische Moderator:innen Identifikationsfiguren und entscheiden über den Erfolg digitaler Formate. Wie finden Sie die richtigen Köpfe für ihre immer spezifischeren Zielgruppen? Auf dem Podium waren zu Gast: Claudia Wohland (ZDF, stellvertretende Leiterin der heute-Redaktion);  Louisa Schneider (Content-Creatorin), Schiwa Schlei ( Leiterin der WDR- Programme 1LIVE und COSMO) und Moritz Haase (Geschäftsführer „guter content“) über die Rolle von Moderatoren in den sozialen Medien und wie sie dort erfolgreich sein können.

Podium 2 ab 11:45 Uhr ging der Frage nach: „Moderationshonorare: Für viel Asche oder einen Hungerlohn?“ Die Bezahlung von Moderator:innen ist ein Tabuthema – mit Folgen. Moderator:innen müssen ihre Dienstleistung oft erklären und gegen Klischees kämpfen: Moderator:innen leben nicht von Applaus allein, Moderieren ist kein Ehrenamt. Es diskutierten Andrea Hansen (Vorsitzende des DJV NRW), Nicole Krieger (Moderatorin und Leiterin der Moderatorenschule Baden-Württemberg), Carina Jantsch (Moderatorin und imo-Alumna) und Prof. Stephan Ferdinand (Professor für Journalistik und Leiter des Instituts für Moderation).

Ab 14 Uhr ging es um das Thema „Avatare in der Moderation“. In einem Impulsvortrag sprach Laura Grabowski, Journalistin und Masterstudentin an der HdM, über „Geklonte Stimmen im Radio: Akzeptanz und Auswirkungen auf das Hörerlebnis“. Danach berichtete Sascha Devigne, Chefredakteur von Studio 47 in Duisburg, wie Avatare als TV-Moderatoren eingesetzt werden und welche Auswirkungen das hat. Sein Vortragsthema: „Echter als echt: Avatare als TV-Moderatoren“.