Fachtag 2024 zur „Zukunft der Moderation“ an der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM):
Von Avataren, Honoraren und Formaten

Wie können journalistische Modertor:innen mit ihren Formaten im Netz punkten? Wie werden  Moderationshonorare richtig verhandelt? Und ist die Moderator:in der Zukunft ein Avatar? Diese Fragen diskutiert die Moderationsbranche mit Expert:innen Fachtag „Zukunft der Moderation“ am 28. Juni 2024 in der Hochschule der Medien Stuttgart. Der Fachtag ist Bestandteil des Stuttgarter Moderationspreises und wird vom Institut für Moderation (imo) ausgerichtet. Preis und Fachtag werden ermöglicht durch die Förderung der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg.

Das Programm

Der Fachtag startet um 10 Uhr im Audimax der Hochschule der Medien. Das erste Podium widmet sich der Frage: „Für die Follower oder für die Redaktion? Wo journalistische Moderator:innen mit ihren Formaten punkten“. Der Hintergrund: Immer stärker schneiden Programmmacher:innen ihre Sendungen und Formate auf Moderatoren zu. In sozialen Netzwerken sind journalistische Moderator:innen Identifikationsfiguren und entscheiden über den Erfolg digitaler Formate. Wie finden Sie die richtigen Köpfe für ihre immer spezifischeren Zielgruppen? Auf dem Podium zu Gast: Claudia Wohland (ZDF, stellvertretende Leiterin der heute-Redaktion);  Louisa Schneider (Content-Creatorin), Schiwa Schlei ( Leiterin der WDR- Programme 1LIVE und COSMO) und Moritz Haase (Geschäftsführer „guter content“) über die Rolle von Moderatoren in den sozialen Medien und wie sie dort erfolgreich sein können.

Podium 2 ab 11:45 Uhr geht der Frage nach: „Moderationshonorare: Für viel Asche oder einen Hungerlohn?“ Die Bezahlung von Moderator:innen ist ein Tabuthema – mit Folgen. Moderator:innen müssen ihre Dienstleistung oft erklären und gegen Klischees kämpfen: Moderator:innen leben nicht von Applaus allein, Moderieren ist kein Ehrenamt. Es diskutieren Andrea Hansen (Vorsitzende des DJV NRW), Nicole Krieger (Moderatorin und Leiterin der Moderatorenschule Baden-Württemberg), Carina Jantsch (Moderatorin und imo-Alumna) und Prof. Stephan Ferdinand (Professor für Journalistik und Leiter des Instituts für Moderation).

Ab 14 Uhr geht es um das Thema „Avatare in der Moderation“. In einem Impulsvortragspricht Laura Grabowski, Journalistin und Masterstudentin an der HdM, über „Geklonte Stimmen im Radio: Akzeptanz und Auswirkungen auf das Hörerlebnis“. Danach berichtet Sascha Devigne, Chefredakteur von Studio 47 in Duisburg, wie Avatare als TV-Moderatoren eingesetzt werden und welche Auswirkungen das hat. Sein Vortragsthema: „Echter als echt: Avatare als TV-Moderatoren“.

Austausch und Netzwerken

Der Fachtag bietet die Gelegenheit zum Austausch Viele Teilnehmer:innen des Moderationspreises am Abend zuvor sind vor Ort im Audimax der HdM. Es treffen sich Moderator:innen, Journalist:innen Expert:innen und Studierende. Das Institut für Moderation lädt alle Interessierten herzlich ein – kostenfrei. Einen Platz für den Fachtag kann hier gebucht werden:
https://www.eventbrite.de/e/stuttgarter-moderationspreis-2024-tickets-852100173557

Der Fachtag ist Bestandteil des Stuttgarter Moderationspreises und wird vom Institut für Moderation (imo) ausgerichtet. Preis und Fachtag werden ermöglicht durch die Förderung der Stiftung Bildung und Soziales der Sparda-Bank Baden-Württemberg.

Ausführlicher Programmablauf

10:00 Uhr: Begrüßung im Audimax der Hochschule der Medien
10:30 – 11:30 Uhr: Podium 1: „Für die Follower oder für die Redaktion? Wo journalistische Moderator:innen mit ihren Formaten punkten“
11:45 Uhr: Podium 2: „Moderationshonorare: Für viel Asche oder einen Hungerlohn?“
14:00 Uhr: Impuls 1: „Geklonte Stimmen im Radio: Akzeptanz und Auswirkungen auf das Hörerlebnis“ – Laura Grabowski
14:30 Uhr: Impuls 2: „Echter als echt: Avatare als TV-Moderatoren“ – Sascha Devigne
16:00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Podium 1: Für die Follower oder für die Redaktion? Wo journalistische Moderator:innen mit ihren Formaten punkten
Zeit: 10:30 bis 11:30 Uhr
Immer stärker schneiden Programmmacher:innen ihre Sendungen und Formate auf Moderatoren zu. In sozialen Netzwerken sind journalistische Moderator:innen Identifikationsfiguren und entscheiden über den Erfolg digitaler Formate. Moderator:innen betreiben Community-Management und bauen zu ihren Follower:innen eine enge, fast freundschaftliche Beziehung auf. In diesem Verhältnis ist manchmal weniger entscheidend, was wer sagt, sondern wer was sagt und wie. Moderationstalente oder Content-Ersteller:innen sind damit viel mächtiger und unabhängiger als die Moderator:innen zuvor. Im Zweifel schaffen sie ihre eigenen Formate in Social Media. Medienhäuser und Redaktionen stellt das vor Herausforderungen: Wie attraktiv sind sie für diese Talente? Wie finden Sie die richtigen Köpfe für ihre immer spezifischeren Zielgruppen? Wie sollen und können gute journalistische Moderator:innen an Sender gebunden werden?
Diskussionsteilnehmer:innen:
• Claudia Wohland (ZDF, stellvertretende Leiterin der heute-Redaktion)
• Louisa Schneider (Content-Creatorin)
• Moritz Haase (Geschäftsführer „guter content“)
• Schiwa Schlei (Leiterin WDR-Programme 1LIVE und COSMO)

Podium 2: Moderationshonorare: Für viel Asche oder einen Hungerlohn?
Zeit: 11:45 Uhr
„Die geheimen Honorare der Moderatoren“: Spitz formulierte Überschriften wie diese sorgen im Internet für Klicks. Das Thema weckt die Neugier. Wieviel Geld die bekannten Fernsehgesichter verdienen, haben sich alle Zuschauer:innen schon einmal gefragt. Zählt Kommunizieren zu den Stärken des Handwerks, so verschwiegen gilt die Branche, wenn es um die eigene Bezahlung geht. Die Bezahlung von Moderator:innen ist ein Tabuthema. Wer will schon auf einem Markt voller Wettbewerber:innen offen über Geld sprechen? Das hat Folgen. Immer wieder müssen weniger prominente Moderatoren ihre Dienstleistung erklären, wenn es um die Honorarverhandlungen geht – und gegen Klischees kämpfen: Moderator:innen leben nicht von Applaus allein, Moderieren ist kein Ehrenamt. Der Fachtag „Moderation der Zukunft 2024“ greift das Thema auf: Wie werden die Honorare von Moderator:innen bestimmt? Warum sind einige Moderator:innen finanziell erfolgreicher als andere? Welche Rolle spielen die Art der Veranstaltung, das Medium, Erfahrung und Prominenz?
Diskussionsteilnehmer:innen:
• Andrea Hansen (Vorsitzende des DJV NRW)
• Nicole Krieger (Moderatorin und Leiterin der Moderatorenschule Baden-Württemberg)
• Carina Jantsch (Moderatorin und IMO-Alumna)
• Prof. Stephan Ferdinand (Professor für Journalistik an der Hochschule der Medien (HdM), sowie Leiter des Instituts für Moderation)

Impuls 1: Geklonte Stimmen im Radio: Akzeptanz und Auswirkungen auf das Hörerlebnis
Zeit: 14:00 Uhr
Laura Grabowski, Journalistin und Masterstudentin an der HdM, hat in ihrer Masterarbeit die Akzeptanz von geklonten Stimmen im Radio untersucht. Sie fand Antworten auf folgende Fragen: Inwiefern kann eine geklonte Stimme von einer menschlichen Stimme unterschieden werden? Können sich die Hörer:innen mit geklonten Stimmen im Radio anfreunden? Und von welchen Faktoren wird die Akzeptanz beeinflusst? Ihre Ergebnisse geben spannende Einblicke in die Zukunft des Radios und werfen Fragen auf, wie menschliche und künstliche Stimmen nebeneinander bestehen können.

Impuls 2: Echter als echt: Avatare als TV-Moderatoren
Zeit: 14:30 Uhr
Beim regionalen Duisburger TV-Sender STUDIO 47 stehen keine Menschen mehr vor den Kameras: Die täglichen Nachrichtensendungen werden seit einigen Monaten ausschließlich von Avataren moderiert. Laut einer aktuellen KI-Akzeptanzstudie der nordrhein-westfälischen Landesmedienanstalt kommen die virtuellen Hosts beim Publikum besser an als die menschlichen Originale: Sie werden als glaubwürdiger, verständlicher und – das ist erstaunlich – als authentischer wahrgenommen und bewertet. Was bedeutet das für die Zukunft des Moderationsberufs? Und wie verändert sich die Art und Weise, wie audiovisuelle Medien produziert und rezipiert werden? Sascha Devigne, Chefredakteur von STUDIO 47, zeigt Beispiele aus seinem Sender und erwartet eine heiße Diskussion.